Der Justizpalast in Wien, erbaut zwischen 1875 und 1881, ist ein imposantes Gebäude im Neorenaissance-Stil, das sich in der Wiener Innenstadt befindet. Er beherbergt das Oberlandesgericht Wien, das Oberste Gerichtshof sowie das Oberlandesgericht Wien und beeindruckt durch seine prächtige Architektur und den prachtvollen Arkadengang im Inneren. Besonders sehenswert ist das monumentale Treppenhaus mit seiner kunstvollen Gestaltung und die Fassade mit reich verzierten Skulpturen und Ornamenten.
Der Justizpalast in Wien wurde 1874 von Kaiser Franz Josef I. angeordnet, um die ansässigen Gerichtshöfe zu unterbringen. Der Wiener Architekt Alexander Wielemans, Edler von Monteforte gewann den Wettbewerb für den Entwurf und begann 1875 mit dem Bau. 1881 wurde der Bau fertiggestellt, und Kaiser Franz Josef I. legte persönlich den Schlussstein.
Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs war es der größte Gerichtsbau der Welt. Im Jahr 1927 fand im Justizpalast ein spektakulärer Gerichtsprozess gegen Mitglieder der kommunistischen Partei Österreichs statt, der in einem Brandanschlag auf das Gebäude und der Ermordung von mehr als 80 Menschen endete.
Im zweiten Weltkrieg wurde das wiederhergestellte Gebäude mehrfach und massiv durch Bombentreffer beschädigt, wodurch insbesondere Dach und Glaskuppel der Aula arg in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Nach einer umfassenden Renovierung, die rund 15 Jahre dauerte, wurde der Justizpalast am 13. Juli 2007 im Rahmen eines Festakts wiedereröffnet. Während der Renovierung wurden alle Stockwerke, Stiegenhäuser und sogar die Zentralbibliothek renoviert. Die Bibliothek erhielt einen neuen, gläsernen Lesesaal, der über eine Brücke in einem der beiden Innenhöfe zugänglich ist. Darüber hinaus wurden die historischen Verhandlungssäle vollständig saniert und ein neuer großer Festsaal geschaffen, der heute als Repräsentationsraum für feierliche Anlässe und Tagungen dient. Heute beherbergt der Justizpalast den Obersten Gerichtshof, die Generalprokuratur, das Oberlandesgericht Wien, die Oberstaatsanwaltschaft Wien sowie das Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien.
Der Justizpalast kann nicht besichtigt werden, da er ein aktives Gerichtsgebäude ist und nur zu Gerichtsverfahren geöffnet ist. Allerdings kommt man nach einer Personenkontrolle in die Empfangshalle und ins Justiz-Café
Besonders beeindruckend im Justizpalast in Wien ist die Empfangshalle bzw. Aula. Diese besteht aus einem dreigeschossigen, Glas bedeckten Arkadenhof mit einer Größe von 31 x 15 x 23 Metern. Das Zentrum der Halle wird von einer pompösen Freitreppe imposant in Szene gesetzt, die ins zweite Obergeschoss führt. Dort thront in einer Nische Emanuel Pendls monumentale Marmorstatue Justitia, die sitzend mit einem vergoldeten Schwert und einem Gesetzbuch abgebildet ist. Über der Nische ist das Kaiserlich-Österreichische Wappen mit den Symbolen der Häuser Habsburg, Lothringen und Österreich dargestellt. Eine große Uhr mit einem Chronoskop und beidseitig je eine Sirene befinden sich auf der gegenüberliegenden Seite. Im Obergeschoss sind über den Säulen in den Bogenfeldern die Wappen der im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder angebracht, für die der Oberste Gerichtshof die gemeinsame oberste Gerichtsinstanz bildete.
In der Aula des Justizpalastes ist eine Gedenktafel zum Brand des Wiener Justizpalastes am 15. Juli 1927 angebracht.
Während der umfassenden Renovierung des Justizpalasts wurde eine weitere Einrichtung hinzugefügt – das Justiz-Café, welches sich auf dem Dach des Gebäudes befindet und einen atemberaubenden Panoramablick auf Wien bietet. Man sieht zB das Rathaus, sowie das Kunst- und Naturhistorische Museum. Obwohl es hauptsächlich als Kantinenbereich für die Mitarbeiter der Justiz dient, ist das Justiz-Café auch für Besucher zugänglich.
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