Die Ruprechtskirche, erbaut im 8. Jahrhundert, gilt als die älteste Kirche Wiens. In der beschaulichen Altstadt gelegen, beeindruckt sie mit ihrer schlichten romanischen Architektur und den mittelalterlichen Glasfenstern. Die Kirche, die dem Heiligen Ruprecht geweiht ist, bietet Besuchern einen ruhigen Ort der Besinnung und einen faszinierenden Einblick in die frühe Geschichte Wiens.
Die Ruprechtskirche gilt als die älteste noch erhaltene Kirche Wiens und befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Donaukanal im ersten Bezirk. Die Kirche wurde im 8. Jahrhundert gegründet und ist dem heiligen Rupert gewidmet, einem der ersten christlichen Missionare im heutigen Österreich.
Die Ruprechtskirche hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen und Erweiterungen erfahren. Ursprünglich war sie eine kleine romanische Kirche, die im 12. Jahrhundert um einen gotischen Chor erweitert wurde. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche schließlich im barocken Stil umgestaltet, wobei der Turm erhöht und ein neues Portal hinzugefügt wurde.
Die Apsis, welche nach dem großen Stadtbrand von 1276 errichtet wurde und an das Langhaus anschließt, wurde in den 1820er-Jahren abgetragen und wieder aufgebaut, um einen Einsturz zu verhindern. Dabei wurden für das Gewölbe die alten Steine wiederverwendet. Der dominante Blickfang in der Apsis ist der romanische Steinaltar.
Im mittleren Fenster der Apsis befinden sich zwei Buntglasbilder, die als die ältesten erhaltenen in Wien gelten und aus der Zeit um 1300 stammen Die obere Scheibe zeigt die Kreuzigung Jesu mit Maria und Johannes, die untere die thronende Madonna mit dem Jesuskind. Die Scheiben sind zwar stark verwittert, die Substanz ist jedoch weitgehend original erhalten und kaum ergänzt. Die darunter befindliche Inschrift, die in den 1930er-Jahren hinzugefügt wurde, erzählt in knappen Worten die Gründungslegende der Kirche.
Die seitlichen Fenster, die Heinrich Tahedl im Jahr 1949 gestaltet hat, zeigen Szenen aus dem Leben des Heiligen Ruprecht in Salzburg. Im Fenster an der Nordseite der Apsis hat Lydia Roppolt die Thematik der Gründungslegende aufgegriffen.
In den Jahren 1992-1993 wurden die Buntglasfenster der Nordwand von Lydia Roppolt (1922-1995), einer weltweit bekannten Künstlerin, gestaltet. Die Fenster zeigen in eindrucksvollen figürlichen Darstellungen einen biblischen Zyklus, der aus drei Teilen besteht und das Lob für die Errettung aus Not und Bedrängnis zum Ausdruck bringt. Zu den dargestellten Szenen gehören Daniel in der Löwengrube, Jona und der Wal sowie die drei Jünglinge im Feuerofen.
Die durchbrochene Südwand der Kirche zeigt zwei kunstvolle Holzstatuen, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Eine der Statuen ist die Ruprechts-Statue, welche auf das Jahr 1370 zurückdatiert werden kann. Die andere ist eine Madonna im spätgotischen Stil, die zwischen 1510 und 1520 geschaffen wurde. Auffallend ist das dunkle Gesicht auf der Unterseite der Hängeskulptur, das oft als Mondgesicht interpretiert wird und somit eine besondere Symbolik darstellt.
Auch die Fenster der Südwand und der Apsis im Seitenschiff stammen von Lydia Roppolt und zeigen den thematischen Zyklus “Das Lob der Schöpfung”, der sich jedoch nicht an den biblischen Schöpfungstagen orientiert, sondern an Gedichten, die vom langjährigen Kirchenrektor P. Joop Roeland OSA verfasst wurden. Im letzten Fenster mit dem Titel “Begegnung mit Menschen” ist der Text des entsprechenden Gedichts in die Darstellung integriert.
Auf dem neogotischen Seitenaltar befindet sich ein weiteres Objekt zeitgenössischer Sakralkunst: der Tabernakel, der 1998 von Ignaz Kienast (*1961) geschaffen wurde und auf der Vorderseite des Bronzekorpus Fassdauben mit vielschichtiger Symbolik aufweist. Direkt davor steht der Taufbrunnen aus dem Jahr 1500.
An der Westwand hängt über der Emporenstiege ein Gemälde aus dem frühen 18. Jahrhundert, das als “Die Glorie des Hl. Ruprecht” bezeichnet wird und vom sogenannten Wiener Schmidt geschaffen wurde.
Unter der Empore steht an der Nordwand der Reliquienschrein des Hl. Vitalis mit einem barock bekleideten Skelett, das aus den Katakomben Roms stammen soll. Schreine dieser Art waren im 18. Jhdt. weit verbreitet.
Sie befindet sich unter der Kirche und ist von unsicherem Alter, wurde jedoch mehrmals umgebaut. Man weiß gar nicht so richtig, was sich in der Gruft befindet…
Die Ruprechtskirche ist ein bedeutendes kulturhistorisches Denkmal Wiens und ein Ort der Ruhe und Besinnung mitten in der hektischen Innenstadt. Wer sich für die Geschichte Wiens und des Christentums interessiert, sollte unbedingt einen Besuch einplanen.
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