Schloss Eggenberg in Graz zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern Österreichs und wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Es ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und beeindruckt durch seine Architektur und die weitläufigen Gärten. Architektur und Ausstattung verbinden sich hier zu einer symbolischen Darstellung des Universums, das zur Repräsentation der fürstlichen Familie Eggenberg errichtet wurde.
Schloss Eggenberg wurde von Fürst Hans Ulrich von Eggenberg und seinem Architekten Pietro de Pomis geplant und errichtet. Das Schloss ist ein mathematisch-harmonischer Kosmos, ein architektonisches Abbild des Universums, in dem der gelehrte Bauherr seine Vorstellung einer geordneten Welt in einer Epoche von Chaos und Auflösung formulierte. Diese Residenz diente als politische Architektur und anspruchsvolle Legitimation für die Herrschaft der Familie Eggenberg. Die Beletage des Schlosses hat ihr ursprüngliches Erscheinungsbild bis heute nahezu unverändert erhalten. Der Zyklus von 24 Prunkräumen mit originaler Ausstattung des 17. und 18. Jahrhunderts gehört zu den bedeutendsten Ensembles historischer Innenräume, die Österreich besitzt. Selten hat sich eine Raumausstattung von vergleichbarer künstlerischer Qualität so vollständig und ungestört erhalten.
Der Mittelpunkt der Beletage ist der glanzvolle Planetensaal, der 1685 fertiggestellt wurde. Mit seinen über 500 Deckengemälden ist er ein herausragendes Raumkunstwerk des frühen Barocks in Mitteleuropa. Die Gemälde im Planetensaal zeigen astrologische und hermetische Vorstellungen, Zahlensymbolik und Familienmythologie und verschmelzen zu einer komplexen Allegorie zum Ruhme der Familie Eggenberg.
Die 24 Prunkräume des Schlosses bilden ein nahezu unverfälschtes Raumkunstwerk, in dem sich die Ausstattungsphasen von Barock und Rokoko zu einem kostbaren Ensemble von besonderem Erlebniswert verbinden. Die originalen Deckengemälde aus dem 17. Jahrhundert blieben im Zuge der Neuausstattung im 18. Jahrhundert unangetastet. Besonders bemerkenswert sind die drei ostasiatischen Kabinette mit reizvollen gemalten Genreszenen aus der Zeit des Rokoko.
Der Schlosspark von Eggenberg ist ein weitläufiges Areal, das im englischen Stil gestaltet wurde und zu den bedeutendsten Gartenanlagen des Landes zählt. Der Park enthält einen kostbaren Baumbestand und romantische Gartenanlagen. Besonders hervorzuheben ist der Rosengarten, der mit historischen Rosen bestückt ist und im Frühling und Sommer in voller Blüte steht. Der Park hat im Laufe der Zeit viele Veränderungen erlebt und reflektiert den jeweiligen Zeitgeschmack. Vom barocken Formalgarten der Fürsten Eggenberg sind nur noch wenige Spuren erhalten. Heute präsentiert sich der Schlosspark als Landschaftspark aus der Zeit der Romantik. Die Gartenrestaurierung, die seit 1993 in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt erfolgt, hat den ursprünglichen Charakter des Gartens wiederhergestellt.
Innerhalb des Schlosses befinden sich mehrere Museen, darunter das Archäologiemuseum und die Münzkabinette. Diese Museen bieten eine faszinierende Sammlung von Artefakten, die die Geschichte und Kultur der Region beleuchten. Besonders interessant ist die Ausstellung im Archäologiemuseum, die Funde aus der Römerzeit zeigt und einen tiefen Einblick in die antike Geschichte der Steiermark bietet. Die Münzkabinette präsentieren eine beeindruckende Sammlung von Münzen und Medaillen, die die wirtschaftliche und politische Entwicklung der Region dokumentieren.
Der Besuch der Prunkräume ist ausschließlich im Rahmen einer Führung möglich. Führungen werden von Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen angeboten und dauern etwa 50 Minuten. Treffpunkt ist der Shop im Schloss Eggenberg. Eine Anmeldung ist nur für Gruppen erforderlich, und jede Führung kann maximal 25 Teilnehmer umfassen. Die Führungen finden zu folgenden Zeiten statt: – Di–So, Feiertag um 10, 11, 12, 14, 15 und 16 Uhr – Von Mai bis September zusätzlich auch um 17 Uhr – Dauer: ca. 50 Minuten
Im Jahr 2025 wird Schloss Eggenberg zum Schauplatz der dritten STEIERMARK SCHAU. Dieses UNESCO-Welterbe sowie alle Museen vor Ort bieten einen unverfälschten Blick auf die Geschichte des Schlosses und seiner Bewohner*innen. Ein Pavillon wird die Schau komplettieren, indem er die Welt des Barocks und dessen Herausforderungen in die Gegenwart übersetzt und eine Verbindung in die Region und über die Landesgrenzen hinaus schafft. 2025 jährt sich der Entschluss des ersten Fürsten von Eggenberg, den Familiensitz zur repräsentativen Residenz auszubauen, zum 400. Mal. Dies bildet den Anlass, dem Schloss eine Ausstellung zu widmen, die einen neuen Blick auf das Schloss und seine Bewohner*innen ermöglicht.
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