Die Seegrotte Hinterbrühl ist eine der größten europäischen Untertage-Seen und zählt zu den außergewöhnlichsten Sehenswürdigkeiten in Niederösterreich. Die ehemalige Gipsmine, die durch einen Wassereinbruch geflutet wurde, ist heute ein faszinierendes Höhlensystem mit einem unterirdischen See. Die Mischung aus Naturphänomen und historischen Geschichten macht die Seegrotte zu einem einzigartigen Ausflugsziel.
Die Seegrotte war ursprünglich eine Gipsmine, die Ende des 19. Jahrhunderts betrieben wurde. Im Jahr 1912 kam es durch eine Explosion zu einem Wassereinbruch, der das gesamte Stollensystem flutete und einen riesigen unterirdischen See entstehen ließ. Aufgrund dieses Unglücks musste der Bergbau eingestellt werden, und die Mine wurde verlassen. Erst in den 1930er Jahren wurde die Grotte wiederentdeckt und für den Tourismus zugänglich gemacht.
Ein dunkles Kapitel der Seegrotte ist ihre Nutzung während des Zweiten Weltkriegs. Hier richteten die Nationalsozialisten eine unterirdische Flugzeugfabrik ein, in der Teile des Düsenjägers Heinkel He 162 montiert wurden. Heute erinnert ein Teil der Ausstellung an diese Zeit und macht den Besuch auch zu einem lehrreichen Erlebnis.
Der Besuch der Seegrotte beginnt mit einer Führung durch die Stollen, bei der du in die Geschichte und Geologie der Mine eintauchst. Die Tour führt dich durch beeindruckende Gänge, vorbei an alten Maschinen und Überresten des Bergbaus. Besonders eindrucksvoll ist der unterirdische See, der sich auf einer Fläche von etwa 6.200 m² erstreckt. Die smaragdgrüne Wasseroberfläche und das Spiel von Licht und Schatten in der Höhle schaffen eine mystische Atmosphäre.
Ein Highlight der Führung ist die Bootsfahrt auf dem unterirdischen See, bei der du in kleinen Booten durch die Höhlenlandschaft gleitest. Die ruhige Fahrt gibt dir die Möglichkeit, die besondere Atmosphäre dieser einzigartigen Unterwelt zu genießen. Die Wände des Stollens reflektieren das Licht und schaffen ein faszinierendes Spiel aus Farben und Formen.
Neben der beeindruckenden Höhlenlandschaft und dem unterirdischen See bietet die Seegrotte einige historische Höhepunkte. Besonders die Überreste der Flugzeugfabrik aus dem Zweiten Weltkrieg machen die Seegrotte zu einem einzigartigen Ort der Geschichte. Hier wurden Zwangsarbeiter zur Produktion von Teilen des Heinkel Düsenjägers gezwungen, und die Ausstellung in der Seegrotte bietet Einblicke in dieses düstere Kapitel der Geschichte.
Ein weiterer Höhepunkt der Seegrotte ist die Tatsache, dass hier Teile des Hollywood-Films „Die drei Musketiere“ (1993) gedreht wurden. Die unterirdischen Gänge und der See dienten als Kulisse für spektakuläre Filmszenen, was den Ort auch für Filmfans interessant macht.