Die Stadtpfarrkirche St. Hippolyt ist eines der ältesten sakralen Bauwerke im Pinzgau und befindet sich mitten im Zentrum von Zell am See. Ihre Geschichte reicht bis ins 8. Jahrhundert zurück und spiegelt sich in verschiedenen architektonischen Epochen wider – von ottonischer Krypta über romanische Grundstruktur bis hin zur spätgotischen Westempore. Neben der kunsthistorischen Bedeutung ist die Kirche auch heute ein lebendiger Ort des Glaubens und Schauplatz kultureller Veranstaltungen.
Die Geschichte der Kirche beginnt im Jahr 743 mit einer Schenkung des Ortes „Bisonzio“ an die Salzburger Kirche. Um 788 wurde die Kirche als bischöfliche Eigenkirche erstmals urkundlich erwähnt. Eine ottonische Saalkirche mit Krypta wurde im 10. Jahrhundert errichtet – in einer Zeit, als Erzbischof Odalbert vor den Ungarneinfällen in den Pinzgau floh. Von dieser Kirche ist die westliche Krypta bis heute erhalten.
Im 12. und 13. Jahrhundert entstand an dieser Stelle eine dreischiffige Pfeilerbasilika der Hoch- und Spätromanik. Die Hauptapsis sowie die Kreuzrippengewölbe des Chorquadrates und der Seitenschiffe stammen aus der Frühgotik. Die gotische Wölbung des Mittelschiffes wurde beim großen Stadtbrand 1770 zerstört.
Ein herausragendes Bauwerk der Kirche ist die spätgotische Westempore von 1514/15. Sie nimmt die gesamte Breite des Mittelschiffs ein und wird von vier achteckigen Säulen aus Adneter Marmor getragen. Darüber spannt sich ein reich verziertes Netzrippengewölbe, die Stirnseite ist mit Maßwerk und Kielbögen geschmückt. Der 36 Meter hohe Westturm mit Treppengiebeln und Sternrippengewölbe stammt aus der Zeit um 1450.
In der Renovierungsphase zwischen 1898 und 1904 wurden der neugotische Hochaltar, Seitenaltäre und drei Glasfenster im Chor geschaffen. Volksaltar und Ambo wurden im Jahr 2000 ergänzt.
Im Innenraum befinden sich bedeutende Figuren und Kunstwerke. Zwei gotische Holzfiguren aus der Werkstatt von Andreas Lackner (um 1520) zeigen den Kirchenpatron Hippolyt als Ritter und den Hl. Florian. Ein spätgotisches Kruzifix, barocke Statuen des Hl. Nepomuk und Hl. Josef sowie eine neugotische Darstellung Mariens aus der 1770 abgebrannten Wallfahrtskirche „Maria im Wald“ ergänzen die Ausstattung.
Der neugotische Hochaltar von Josef Bachlechner zeigt Szenen des Letzten Abendmahls sowie der Apostelentsendung. Rechts und links befinden sich gotische Statuen der Landespatrone Rupert (mit Salzfass) und Virgil (mit Kirchenmodell). Die Glasfenster in der Apsis zeigen den Hl. Hippolyt, Hl. Stephanus und Hl. Laurentius.
Während der Restaurierung 1972–1975 wurden bedeutende Wandmalereien freigelegt. Im nördlichen Seitenschiff (heutige Taufkapelle) befindet sich ein Katharinenzyklus aus dem 14. Jahrhundert. Besonders eindrucksvoll sind die Fresken rechts und links des Hochaltars mit Christus, den Evangelisten und Aposteln – stark im Stil Albrecht Dürers gehalten.
Die Kirche bewahrt zudem wertvolle Marmorgrabsteine aus Gotik, Renaissance und Barock. Der älteste stammt aus dem Jahr 1372 und wurde für Dimud, die Schwester des Bischofs Friedrich II. von Chiemsee, geschaffen.
Die Orgel wurde 1981 eingeweiht. Sie stammt von der Orgelbaufirma Reinisch-Pirchner, die Disposition wurde von Prof. Kurt Neuhauser entworfen. Das Gehäuse und die farbige Gestaltung wurden vom Zeller Künstler Richard Hirschbäck gestaltet. Die Westempore eignet sich durch ihre Akustik besonders gut für Konzerte.
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