Der Wiener Zentralfriedhof ist der zweitgrößte Friedhof Europas und ein bedeutendes Kulturdenkmal Österreichs. Er ist ein Ort der Erinnerung, der Trauer und des Gedenkens und zugleich ein Spiegelbild der Geschichte Wiens. Gleichzeitig ist der Friedhof mit seiner beeindruckenden Flora und Fauna auch ein Ort der Erholung und gehört aufgrund seiner vielen Ehrengräbern zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt Wien. Selbst Lieder hat man schon über ihn geschrieben. Welcher Österreicher:in kennt nicht den Hit „Es lebe der Zentralfriedhof“ von Austropop Legende Wolfgang Ambros.
Die Geschichte des Zentralfriedhofs reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1863 wurde er eröffnet und in den folgenden Jahren mehrmals erweitert. In den ersten Jahrzehnten seines Bestehens war der Zentralfriedhof ein Ort der Reichen und Berühmten, die hier ihre aufwändig gestalteten Grabmäler errichteten. Der Friedhof war aber auch ein Ort der politischen Auseinandersetzungen, denn viele Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung wurden hier begraben.
Heute ist der Zentralfriedhof ein Ort der Vielfalt, an dem Menschen aller Glaubensrichtungen und Nationalitäten ihre letzte Ruhestätte finden. Der Friedhof erstreckt sich über eine Fläche von 2,5 km² und bietet Platz für rund 330.000 Gräber. Neben den vielen Grabstätten gibt es auf dem Zentralfriedhof auch zahlreiche Skulpturen, Gedenkstätten und Denkmäler, die an bekannte Persönlichkeiten erinnern. So grotesk es klingen mag, doch viele Wiener:innen nutzen den Friedhof einfach als Freiraum. Hier kann man wunderbar spazieren gehen. Nicht selten läuft einem sogar ein Reh oder Hamster über den Weg. Als Besonderheit gilt die Naturbestattungsanlage. In dem naturbelassenen Areal sind ausschließlich Bio-Särge gestattet. In den Waldgräbern werden wiederum biologisch abbaubare Urnen verwendet.
Eine der bekanntesten Gräberreihen auf dem Zentralfriedhof ist die Ehrengräber-Reihe. Hier wurden Persönlichkeiten aus Politik, Kunst, Wissenschaft und Kultur begraben, die sich um Österreich verdient gemacht haben. Zu den bekanntesten Ehrengräbern zählen unter anderem die Grabstätten von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Johannes Brahms, Johann Strauss (Sohn), Udo Jürgens, Peter Alexander und Falco. Eine weitere bedeutende Grabreihe auf dem Zentralfriedhof ist die Israelitische Abteilung. Hier sind viele berühmte jüdische Persönlichkeiten begraben, darunter Theodor Herzl, der Begründer des modernen Zionismus, sowie viele Holocaust-Überlebende und jüdische Widerstandskämpfer. Auch die Gräber von vielen bekannten Persönlichkeiten aus der Welt der Kunst und des Films können auf dem Zentralfriedhof besucht werden.
Der Friedhof verfügt über folgende (ehemalige) Zugänge:
Bei einer Fläche von 2,5 km² kann man schon mal ins Schwitzen kommen. Leichter geht es mit einem E-Bike: Die Räder können bei Tor 2 neben dem Café Oberlaa ausgeliehen werden. Auch eigenen Touren helfen dabei Überblick zu verschaffen. Tour 1: Die Stadt der Toten auf Hamsterpfoten Tour 2: Edel, arm oder reich – der Tod macht alle gleich!
Der Wiener Zentralfriedhof ist somit nicht nur ein Ort der Trauer und des Gedenkens, sondern auch ein bedeutendes Kulturdenkmal Österreichs. Hier spiegelt sich die Geschichte Wiens wider und viele bekannte Persönlichkeiten haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Wer den Zentralfriedhof besucht, kann eine Reise durch die Geschichte machen und die Vielfalt und Schönheit dieses besonderen Orts erleben. Doch auch für den schwarzen Humor ist Wien besonders bekannt. Vielleicht kauft ihr euch zum Abschluss im Souvenirshop ja noch ein T-Shirt mit der Aufschrift „Friedhöfe Wien – Hier liegen Sie richtig!“
Am Friedhof selber wäre dies wohl wenig angebracht, doch können wir sehr den Würstelstand davor empfehlen, der den passenden Namen „eh scho wuascht.„ trägt. Mit Blick auf das zweite Friedhofstor, könnt ihr hier in aller Ruhe Käsekrainer genießen. Wer es noch gemütlicher haben möchte, dem empfehlen wir das Concordia Schlössl mit wunderschönem Gastgarten gegenüber dem Eingang von Tor 1.
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