Kurzinfos:
- Wo befindet sich die Lurgrotte? 25 Kilometer nördlich von Graz. Adresse: 8102 Semriach Lurgrottenstraße 1
- Öffnungszeiten? Sommerbetrieb von 15. April bis 31. Oktober, täglich Führungen um 11:00 Uhr, 14:00 Uhr und um 15:30 Uhr.
Winterbetrieb von 2. November bis 14. April Führungen samstags um 14:00 Uhr um Sontags um 11:00 Uhr. Hier findet ihr alle Öffnungszeiten von Sommer und Winter. - Wieviel kostet der Eintritt? 9€, hier findet ihr alle Preise
Die Lurgrotte allgemein
Die Lurgrotte ist die größte aktive Wasserhöhle Österreichs. Durch sie hindurch fließt der Lurbach von Semriach hinab in das Murtal. Allerdings kommt es nur noch sehr selten vor, dass man wirklich das Wasser fließen sieht. Auch hier macht sich der Klimawandel bemerkbar.
Im Zuge einer Führung, geht man durch unterirdische Felsschluchten und kann eine wunderschöne Höhlenwelt mit Sinterbildungen, Tropfsteinen und Felsendomen entdecken.
Die Geschichte
Die älteste Darstellung der Lurgrotte Semriach stammt aus den Jahren zwischen 1601 und 1605. Urkundlich erwähnt wird sie erstmals 1822. Als ihr eigentlicher Entdecker gilt Max Brunello, der am 1. April 1894 bis zum Großen Dom vordringen konnte.
Die erste vollständige Durchquerung der etwa fünf Kilometer langen Höhle gelang im Jahr 1935. In der Folgezeit wurde begonnen, die Lurgrotte mit Hilfe von Stegen und Stollen als Schauhöhle auszubauen. Ab 1962 war es für Besucher möglich, die gesamte Höhle zu durchwandern, bis am 15. Juli 1975 bei einem Unwetter große Teile der Bauten weggespült wurden. Heute kann die Lurgrotte mit Führungen von beiden Seiten insgesamt rund zwei Kilometer weit begangen werden.
Die Führung
Wir besuchen die Lurgrotte in der Nebensaison, Ende Oktober. Kein einziges Auto steht jetzt hier am Parkplatz. Der nette Führer im Shop erzählt uns allerdings, dass es im Sommer und zu Schulzeiten ganz anders aussieht.
Wir sehen uns so lange im Shop um, bis die Führung losgeht. Hier gibt es alle möglichen Steine zu kaufen- viele stammen allerdings nicht aus der Höhle.
Kurz vor 14.00 kommen dann doch noch 4 Leute. Immerhin sind wir somit mehr als 5, womit die Führung ca. 70 Minuten anstatt 55 Minuten dauert.
Der Führer sperrt den Shop zu und geleitet und zum Höhleneingang, wo er wiederum ein Tor für uns aufschließt. Wir treten in die Höhle ein. Hier hat es beständig 9°C. Sie ist gut beleuchtet und auch gesichert. Kinderwagen oder Rollstuhlgerecht ist sie allerdings nicht, da es doch einige Treppen und engere Wege zu bewältigen gibt.
Obwohl der Führer sehr unterhaltsam und humorvoll ist, ist der Beginn der Führung ehrlich gesagt etwas enttäuschend, da es nichts außergewöhnliches zu sehen gibt. Wie erwähnt, hatten wir uns fließende Bäche vorgestellt, die aber immer seltener zu sehen sind. Nach ein paar Minuten wird der Weg allerdings enger, verschlungener und auch interessanter. Immer mehr Stalagmiten (von oben hängende Tropfsteine) und Stalaktiten (vom Boden emporwachsend) sind zu sehen.
Immer wieder erzählt der Führer interessantes zur Höhle. Sogar ein paar kleine Fledermäuse entdecken wir. Nach einiger Zeit erreicht man dann Großen Dom (Halle), das absolute Highlight der Führung. Mit 120 Metern Länge, 80 Metern Breite und 40 Metern Höhe gehört der Dom zu den zehn größten Höhlendomen der Welt.
Wir durchqueren und umrunden schließlich den Dom. Nachdem wir wieder ein paar Treppen bewältigt haben, gelangen wir an den größten frei schwebenden Stalagmiten der Welt, wie uns der Führer erzählt. Die Größe ist einfach beeindruckend.
Schließlich kehren wir um und durchqueren nochmals den Dom. An einer Plattform halten wir inne und genießen eine Lichtershow, mit dessen Hilfe verschiedene Teile der Grotte präsentiert werden. Das allgegenwärtige Tropfen des Wassers im Großen Dom wird mit klassischer Musik untermalt.
Nach etwa 70 Minuten verlassen wir die Höhle wieder.
Fazit: eine wirklich sehr schöne Höhle und eine gelungene Inszenierung. Diese Tour können wir jedem nur ans Herz legen.