Riegersburg
Die Riegersburg ist eine Höhenburg im gleichnamigen Ort Riegersburg. Die Riegersburg scheint urkundlich erstmals 1138 als „Ruotkerspurch“ auf, also als Burg eines Rüdiger, doch war der über 100 m emporragende Basaltkegel schon vor rund 6000 Jahren besiedelt.
Über einen steilen Aufstieg in unmittelbarer Nähe zur Riegersburger Pfarrkirche passiert man das Steinkellertor, wenig später das Cilli- oder Burgertor. Über ein schmal eingefasstes Wegstück erreicht man die mittelalterliche Pferdeschwemme, kurz darauf das mächtige Annentor und nach einem Aufstieg das Lichteneckertor. Die ersten vier Burgtore werden dem Baumeister Bartholomäus Ebner zugeschrieben und entstanden zwischen 1678 und 1690.
Durch das frei stehende Pyramidentor gelangt man über einen langen gepflasterten Weg auf das Hochplateau mit seinen Weinbergen. Um die sogenannte Vorburg, die das ehemalige Zeughaus und Provianthaus beherbergt, ist der äußere Burggraben gezogen. Über eine Holzbrücke betritt man das Wenzeltor mit seinem reich verzierten Portal. In den Nischen seitlich des Tores stehen Statuen der römischen Gottheiten Mars und Bellona. Bekannt ist auch der „Eselsteig“, ein schräg über den Felsen laufender Aufgang, der in die Vorburg mündet.
Wem der Aufstieg zu Mühsam ist, kann auch einen Schrägaufzug benützen.
Neben den sechs Toren gibt es insgesamt zwölf Basteien: St.-Regina-Bastei, St.-Michaeli-Bastei, St.-Xaver-Bastei, St.-Marien-Bastei, Leopoldi-Bastei, St.-Josefi-Bastei, St.-Antoni-Bastei, St.-Johannis-Bastei, St.-Katharina-Bastei und drei weitere. Auf einem ummauerten kleinen Hochplateau steht das Grenzlanddenkmal, von dem man eine gute Aussicht über die Weinberge zur Hochburg hat. Die etwa 10 Hektar große Anbaufläche wird von Winzern aus der Region bewirtschaftet.
Das Hochschloss der Burganlage trägt den Namen Kronegg. Dabei handelt es sich um einen zwei- oder dreigeschoßigen Baukomplex, der um zwei längliche Innenhöfe angelegt ist. Der vorherrschende Baustil ist der des Spätbarock und der Spätrenaissance. Über eine Brücke, die über den zweiten Burggraben gespannt ist, und ein Portal gelangt man in den ersten Hof der Hochburg, welcher mit Pfeiler- und Säulenarkaden geschmückt ist. Durch ein weiteres Portal, verziert mit einem Wechslerwappen, betritt man den sogenannten Brunnenhof, der nach dem 1640 geschaffenen und mit einer schmiedeeisernen Laube verzierten Brunnen benannt ist.
Neben der Einfahrt zum Hochschloss Kronegg steht eine kleine Kapelle. Im Inneren von Kronegg sind vor allem das Fürstenzimmer, das Bett der bekannten Burgherrin, genannt die Gallerin, das Bilderzimmer und Römerzimmer und das Türkenzimmer erwähnenswert. Zu den Räumlichkeiten zählen der Rittersaal und der Weiße Saal, ein Speisesaal, daneben einige Treppenanlagen.