Eisriesenwelt
Die Eisriesenwelt ist ein Höhlensystem im Tennengebirge im Land Salzburg.
Die Eisriesenwelt wurde 1879 entdeckt und gilt mit einer Gesamtlänge von 42 km als die größte Eishöhle der Welt. Heute ist die Höhle ein Ausflugsziel, wobei nur der erste Kilometer vereist und via Führung zu besichtigen ist.
Das Eingangsportal befindet sich in 1640 m ü. A. Nach dem Eispalast gibt es keine zusammenhängenden Eisplatten mehr, dort endet auch der Führungsteil. Vom Eispalast führt ein steiler Bockstollen zum U-Tunnel. Danach folgt das Midgards. Dieser Gang ist der größte der Höhle (Breite zwischen 8 und 30 Meter). Von dort aus gehen in alle Richtungen Verzweigungen ab. Das Ende der Höhle ist die Neue Welt in 1595 m.
Das Eis wächst durch den Kamineffekt in der Höhle, der im Winter kalte Luftmassen bis auf etwa 1 km ins Höhleninnere transportiert. Das Gestein speichert die Kälte bis ins Frühjahr und wenn es dann draußen bereits wärmer wird und die Schneeschmelze einsetzt, kann Wasser durch Spalten und Risse im Fels in die Höhle sickern und zu Eis gefrieren.
Im Sommer erwärmt sich auch das Höhleninnere; 5–10 cm der Bodeneisdecke schmelzen wieder weg. Im darauffolgenden Frühjahr wächst aber alles wieder nach. Insgesamt wird das Eis also nicht weniger – es wird sogar eher etwas mehr.
Besuchswillige sollten beachten, dass der Aufstieg zur unteren Seilbahnstation und von der Bergstation der Seilbahn bis zum Höhleneingang bzw. mit den 1400 Stufen (700 hinauf und 700 wieder herunter) der Höhlentour eine gewisse Kondition verlangt. Die Führung dauert etwa 75 Minuten. Innerhalb der Höhle herrscht Film- und Fotografierverbot, was mit befürchteten zeitlichen Verzögerungen und deren Auswirkungen auf die Taktung der Führungen begründet wird.[2]
Heute ist die Eisriesenwelt gewöhnlich zwischen 1. Mai und 26. Oktober für Besucher geöffnet. In den Wintermonaten ist der Höhleneingang bedingt durch die hochalpine Lage und Lawinengefahr nicht erreichbar. Die Temperatur in der Höhle bleibt auch im Sommer meist unter dem Gefrierpunkt.