Neusiedler See
Der Neusiedler See ist, wie der Plattensee, einer der wenigen Steppenseen in Europa und der größte abflusslose See in Mitteleuropa. Er liegt weit überwiegend auf österreichischem und flächenmäßig geringfügig auf ungarischem Staatsgebiet.
Der See zeichnet sich durch seinen Schilfgürtel, seine geringe Tiefe und sein mildes, aber windiges Klima aus. Seine einzigartige Fauna und Flora wird durch die Errichtung der beiden Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel und Fertő-Hanság sowie durch die Ernennung zum UNESCO-Welterbe mit der Bezeichnung Kulturlandschaft Fertő/Neusiedler See geschützt. Der österreichische Teil des Sees ist zum größeren Teil Eigentum der Familie Esterházy.
Sport
Sommer:
Hauptsächlich profitiert der Fremdenverkehr durch Veranstaltungen und Einrichtungen für Segeln, Surfen, Kitesurfen, Paddeln, Beachvolleyball, Inlineskaten, Reiten und auch Radfahren vom See. So gibt es unter anderen einen Radrundkurs um den See, den Neusiedler See-Radweg, mit einer Länge von 135 km.
Bekannte sportliche Ereignisse sind die jährliche Seedurchquerung von Mörbisch nach Illmitz und der Austriathlon in Podersdorf. Jährlich finden Ende April der Surf Worldcup in Neusiedl statt. Alle zwei Jahre findet in einem Yachtclub die österreichische Jugendmeisterschaft im Segeln statt
Während der Sommermonate wird an so gut wie jedem Wochenende irgendwo am See eine Regatta ausgetragen, von Staatsmeisterschaften bis zu gemeinsamen Fahrtentörns kann vieles beobachtet werden.
Winter:
Im Winter wird der See irgendwann zwischen Mitte Dezember und Februar zum größten Eislaufplatz Mitteleuropas. In guten Jahren ist die Oberfläche spiegelglatt und schneefrei, manchmal bei zu viel Wind über große Strecken rau wie ein Waschbrett mit ebenen Flächen dazwischen. Es können sich sogar stellenweise eineinhalb Meter hohe Eisstöße bilden. Neben Schlittschuhlaufen werden die Wintersportarten Eissegeln, Eissurfen, Eis-Kitesurfen und sogar Radfahren mit Spikes betrieben. Auf einer 15 km langen gespurten Piste in Podersdorf kann man Langlaufen.
Wassertemperatur
Das Wasser des seichten Sees (ca. 2m) nimmt rasch die Temperatur der Luft an. So werden an besonders heißen Tagen leicht Wassertemperaturen bis an die 30 °C erreicht; allerdings kühlt der See bei Durchzug einer Gewitterfront auch wieder rasch ab. Im Sommer werden durchschnittlich 22 bis 23 °C gemessen.
Der Neusiedler See ist kein Süßwassersee, er hat eine leicht erhöhte Salzkonzentration; mit 0,2 % ca. Durch die Eintrübung kommt trotz der geringen Tiefe auch kaum Sonnenlicht zum Seeboden, was zusätzlich zum Salzgehalt Algenbewuchs und Verschilfung verhindert.
Jahresverlauf
Der Frühling ist gekennzeichnet vom hohen Wasserstand und der Ankunft der Zugvögel.
Im Sommer sinkt der Wasserstand um bis zu 80 Zentimeter und Touristen und Wassersportler bevölkern den See. Im Schilfgürtel entstehen abflusslose und klare Tümpel, die so genannten Blänken, in denen die Vögel ihre Nahrung finden. Im Schilf wird der Nachwuchs langsam flügge.
Durch die wärmespeichernde Funktion des Sees kommt der Herbst meist spät und mild, die Zugvögel ziehen wieder ab, und der See beginnt sich langsam zu füllen. Der Wasserstand wird reguliert, um Überflutungen im flachen Umland vorzubeugen.
Fast jedes Jahr friert der See im Winter für einige wenige Tage oder Wochen zu. Wenn es dann schneit und stürmt, versinkt die ganze Gegend in Schneeverwehungen. Der Winter ist zu Ende, wenn sich die angetauten Eisplatten, vom starken Nordwest-Wind getrieben, am Ostufer des Sees zum meterhohen Eisstoß auftürmen.
Die Strandbäder am See wurden, zum Teil mit Ziel-1-Geldern der Europäischen Union, ausgebaut. Podersdorf am See hat sich als Zentrum des Tourismus am Neusiedler See etabliert. Die Gemeinde hat die höchsten Nächtigungszahlen, das breiteste Angebot und liegt am einzigen schilffreien Strandabschnitt des Sees.
Der Neuseeider See wird gerne auch „Meer oder Badewanne der Wiener“ genannt.