Stadtpfarrkirche St.Stephan, Tulln
Kurzinfos:
- Wo liegt die Stadtparrkirche St.Stephan? Im Zentrum von Tulln, Wiener Straße 20
- Was sind die Highlights? Der Hochaltar, das Aposteltor, die Chorstühle
- Kostet sie Eintritt? Nein
- Öffnungszeiten? Mo-Fr 8-19h, Sa 8-20h und So 8-18h
Die Ursprünge der Pfarrkirche Tulln reichen in das 11. Jahrhundert zurück, genauer gesagt bis Juli 1014. Kaiser Heinrich II. dem Bistum Passau königliches Eigengut zur Errichtung der Kirche. Im 12. Jahrhundert wurden die beiden Seitenschiffe angefügt und somit das heutige Erscheinungsbild der dreischiffigen Pfeilerbasilika geschaffen.
Die beiden mächtigen Türme der Tullner Stadtpfarrkirche, 49 Meter hoch, prägen weithin das Stadtbild von Tulln. Der Südturm gehört übrigens der Pfarre, der Nordturm ist jedoch im Besitz der Stadtgemeinde
Die Kirche vereint mehrere Baustile in sich: Ein Ottonisch-romanischer Kern steht einem gotischen Chor und barocken Türmen und barocker Innenausstattung gegenüber. Geschichtsträchtig ist das romanische Westportal, das so genannte Aposteltor. Unbedingt sehenswert sind außerdem der Marmoraltar und das prächtige Chorgestühl.
Um 1280/90 wurde das Langhaus neu errichtet. Nach dem sechsjochigen romanischen Bau ist es nun mit fünf Jochen im frühgotischen Stil der Bettelordenkirchen ausgeführt: Weit gespannte gotische Spitzbögen auf achteckigen Pfeilern ohne Kapitelle bilden die Arkaden zu den Seitenschiffen.
Der aus Marmor gefertigte Hochaltar stammt aus dem in josephinischer Zeit aufgehobenen Kloster der Karmelitinnen in St. Pölten, wurde dort 1717 errichtet und schließlich 1786 nach Tulln überstellt.
Die beiden Seitenaltäre stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Die Orgel, welche 37 Register besitzt, wurde in den Jahren 1958 bis 1960 von der Oberösterreichischen Orgelbauanstalt in St. Florian gebaut.
Die Glocke ‘‘Pummerin‘‘ hängt alleine im Nordturm, alle anderen Glocken hängen im Südturm. Im Ersten Weltkrieg mussten die alte Halbpummerin sowie zwei kleine Glocken zur Metallgewinnung abgegeben werden und wurden eingeschmolzen. Im Zweiten Weltkrieg mussten alle Glocken abgeliefert werden, blieben aber im Sammellager erhalten und kehrten nach Kriegsende zurück. Eine Ergänzung des Geläuts unterblieb jedoch zunächst.
2014 feierte St. Stephan sein 1000-jähriges Jubiläum und ließ für diesen Anlass 3 neue Glocken in der Gießerei Rudolf Perner in Passau gießen.
Tipp: Gleich hinter der Stadtpfarrkirche liegt der Tullner Karner, der früher als Beinhaus und Kapelle diente.